Ortswehr Dittersdorf

  

 

 


Das Gerätehaus

  


Fahrzeuge der Feuerwehr Dittersdorf

 

Aktuelles Einsatzfahrzeug: LF 16 TS der Marke Magirus Deutz

 

MTW der Marke VW T 6 und das heutige Gerätehaus am Grünhainer Weg

  


 

Interessantes über die Ortsfeuerwehr Dittersdorf

 

Aus den Anfängen

Das genaue Alter der Feuerwehr in Dittersdorf ist auch nach intensiver Recherche, z. T. im Stadtarchiv u. ä. nicht genau bekannt.

Aus Archivmaterial geht allerdings hervor, dass es sich um eine der ältesten Wehren im Umkreis handeln muss. Das älteste bekannte Protokoll der Gemeinde Dittersdorf sagt nämlich Folgendes aus:

Im Jahre 1806 wurden 4 Thaler als Entschädigung für die Feuerwehrmänner aus der Gemeindekasse gezahlt.

Weiterhin wurde eine Rechnung bzw. die Bestätigung über den Erhalt von 16 Groschen für die Instandhaltung der Feuerspritze von Johann Christoph Günther ebenfalls aus dem Jahre 1806 vorgefunden.

Diese Zahlungen in gleicher Höhe sind als Pauschale jährlich bis 1809 nachweisbar. Diese erste urkundliche Erwähnung des organisierten Löschwesens in Dittersdorf aus dem Jahre 1806 wurde im Jahre 2006 zum Anlass der Feierlichkeit „200 Jahre Löschwesen in Dittersdorf“ genommen.

   

 

   

In Unterlagen aus dem Jahre 1820 ist zu lesen, dass an Johann Gottfried Günther für 1 ½ Jahre Wartung der Feuerwehrspritze (Fetten, Farbe, Holzholme kontrollieren usw.) 1 Thaler und 3 Groschen ausgegeben wurden.

Außerdem existiert eine Rechnung von Karl Friedrich Schmiedt, die wegen einer Reparatur der Feuerwehrspritze beglichen wurde.

In der Sitzung des Gemeinderates am 9. März 1869 wurde beschlossen, „dass für die Feuerwehrspritze noch 25m Schlauchrohr angeschafft werden muß“.

 

Dittersdorf in seiner Gesamtheit und so auch das Löschwesen ist historisch maßgeblich vom Eisenbahnbau der Strecke Chemnitz-Aue aus den 1870er Jahren geprägt.

So wurde beispielsweise am 29. Juli 1873 dem Gemeindevorstand zum Antrag gebracht, dass durch den Bau der Eisenbahn, das „Feuerwehrspritzenhaus an eine andere Stelle gebracht werden muß“.

Vor dem Bau der Eisenbahn stand das sog. Spritzenhaus nämlich etwa im Bereich des heutigen Eisenbahnviaduktes am Grünhainer Weg.

Aufbauend auf den genannten Antrag wurde durch den Gemeinderat der Beschluss gefasst, dass das Spritzenhaus unterhalb des Hauses von Johann Gottfried Wötzel, auf Gemeindegrund wieder aufgestellt wird.

Dies entspricht in etwa dem heutigen Standort, jedoch auf der gegenüberliegenden Seite des Baches. Ein Relikt des damals abgerissenen Spritzenhauses hängt in Form eines Holzbalkens zur Erinnerung im jetzigen Gerätehaus über dem Haupteingang.

 

 

     Richtfest des Spritzenhauses im Jahr 1958

  

   

Um die von der Obrigkeit geforderte Mannschaftsstärke von ca. 30 Kameraden nach dem Ende des I. Weltkrieges aufrecht erhalten zu können, wurde die damalige Feuerwehr in eine „freiwillige Pflichtfeuerwehr“ umgewandelt.

Nach dem Jahr 1933 gab es neuerliche Erlasse, durch welche eine Wandlung in eine Feuerlöschpolizei mit einem exakt vorgeschriebenen militärischen Dienst folgte.

Die Richtlinien der damaligen Zeit enthielten unter anderem die Vorschrift, dass statt des Ortswappens das Zeichen der Polizei zu führen ist.

Hinzu kamen in dieser Zeit neben dem Feuerwehrdienst das Üben und Darbieten militärischer Übungen.

Ende der 1940ér Jahre löste eine TS 8 auf einem offenen Handzugwagen die bis dato im Dienst stehende Handruckspritze ab.

 Einweihung des Spritzenhauses im Jahr 1958    

  

Ende der 1950er Jahre wurde das baufällige Spritzenhaus aus den 1870er Jahren durch einen Neubau ersetzt.

Dem vorausgegangen waren einige Querelen mit dem damals zuständigen Dezernat für Aufbau (Baubehörde).

Der Gemeinderat von Dittersdorf war sich jedoch in dieser Sache einig, es musste eine Lösung für den unzumutbaren Zustand gefunden werden. So kam es dann dazu, dass im Anfang des Jahres 1958 mit dem Bau des neuen Gerätehauses begonnen wurde.

Schon im Oktober des gleichen Jahres konnte das neue Gerätehaus in Betrieb genommen werden.

Dabei handelte es sich im fertigen Zustand um eine Doppelgarage, in welcher viel Arbeit und Schweiß steckte und die stolze 44 Jahre gute Dienste leistete.

Die Baukosten wurden damals mit 8.457,- Mark veranschlagt, die durch die immensen Eigenleistungen der Kameraden noch nicht einmal verbraucht wurden.

 

 

   

Das 1958 erbaute Spritzenhaus wurde im Jahr 2001 im Zuge des Neubaus des heutigen Gerätehauses abgerissen.

Es war hierbei bekannt, dass die Kameraden aus 1958 eine schriftliche Botschaft in den Gemäuern eingearbeitet hatten. Diese wurde im Zuge des Abrisses aufgefunden und liegt bis heute vor. Im Folgenden ist die Botschaft auszugsweise zitiert:

 „Dieses Gebäude wurde im Jahre 1958 als Gerätehaus von der Freiwilligen Feuerwehr Dittersdorf im Rahmen des nationalen Aufbauwerkes errichtet. Politisch standen wir in dieser Zeit im Kampf um die Schaffung der Atomfreien Zone in Mitteleuropa, im Kampf gegen die atomare Aufrüstung in Westdeutschland und in der Vorbereitung des 5. Parteitages der SED im Juli 1958. […]

Zum Zeitpunkt des Aufbaus war Kam. Max Fankhänel als Wehrleiter tätig und die Wehr hatte 23 Mitglieder. Als Ausrüstung standen zur Verfügung: 1 TS 8, 1 TSA und 1 Schlauchwagen (Handzug). Alle Arbeiten wurden im Zeichen des freiwilligen Aufbaus durchgeführt. Die sachgemäße Anleitung übernahm der Maurermeister J. Kobalt aus Lössnitz. […]“

 

Spatenstich zum Bau des heutigen Gerätehauses am 21.09.2001    

  

In den 1960er Jahren wurde ein ehemaliges Krankentransportfahrzeug der Marke Garant K27 als Einsatzfahrzeug beschafft (8-Sitzer), welches 1974 durch einen neuen Barkas B 1000 abgelöst wurde.

Die Gemeinde Dittersdorf wurde im Jahre 1974 nach Lößnitz eingemeindet, was u. a. dazu führte, dass das ortsansässige Gemeindeamt und die örtliche Schule aufgelöst und später an Privat verkauft wurden. In diesem Zuge wurde die Feuerwehr Dittersdorf der Feuerwehr Lößnitz als sog. „Ortswehr“ angegliedert.

 

  

Aus der jüngeren Geschichte bis heute

   

     

Wie oben erwähnt, hieß es im Jahr 2001 dann Abschiednehmen von der altehrwürdigen Doppelgarage aus 1958 und Platz schaffen für das heute an gleicher Stelle erbaute moderne Feuerwehrgerätehaus am Grünhainer Weg.

Der erste Spatenstich hierfür erfolgte am 21.09.2001; eingeweiht wurde der zeitgemäße Neubau am 08. Februar des Jahres 2003.

In der Zeit der Bauphase wurde auch das neue Einsatzfahrzeug, ein LF 16 TS der Marke Magirus Deutz als „Abkauf“ der Feuerwehr aus Rötgen beschafft, welches sich bis heute im Dienst befindet.

Es löste den vorhandenen Barkas B 1000 als Einsatzfahrzeug ab, welcher jedoch noch einige weitere Jahre als „Zweitfahrzeug“ oder „Mannschafttransportwagen“ in Betrieb blieb.

   
    Jugendfeuerwehr Dittersdorf im Jahr 2010

  

 

Dank des Konjunkturpaketes II konnte schließlich Ende des Jahres 2009 ein Mannschaftstransportfahrzeug der Marke VW T6 beschafft werden.

Zunächst standen beide Fahrzeuge der Wehr gemeinsam in der dafür nicht ausgelegten Fahrzeughalle des neuen Gerätehauses.

Um auch hier den Ansprüchen des Arbeits- und Unfallschutzes gerecht werden zu können, wurde mit der Unterstützung der Stadtverwaltung und der Zustimmung der Kameraden Eigenleistung zu erbringen der Entschluss gefasst, eine Garage für das Fahrzeug anzubauen.

Diese konnte dem Bürgermeister im Rahmen des Tages der offenen Tür am 01. Mai 2012 feierlich übergeben werden.

Gleichzeitig bietet dieser Anbau den Kameraden der seit dem Jahr 2010 im Ortsteil ins Leben gerufenen Jugendfeuerwehr Platz zum Umkleiden.

Die Dittersdorfer Jugendfeuerwehr zählte in ihren Hochzeiten bis zu 11 Mitglieder und besteht bis heute fort.

 

Kameraden zum Zeitpunkt der Depot-Einweihung im Februar 2003    

Die Feuerwehr Dittersdorf ist heute als „Löschzug 2“ innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Lößnitz integriert und bildet gemeinsam mit dem „LZ 1 Stadt“, dem „LZ 3 Affalter“ und dem „LZ 4 Grüna“ die Gesamtorganisation.

Seit den 1990er Jahren findet jährlich zum 01. Mai das nunmehr traditionelle Maifest in Verbindung mit einem Tag der offenen Tür am Gerätehaus Dittersdorf statt.

Im Rahmen dieser Veranstaltung findet auch der eher spaßig gemeinte Feuerwehrdreikampf statt, bei welchem Mitglieder der umliegenden Wehren und auch Jugendfeuerwehren wetteifern.

Zuletzt waren zu diesem Anlass neben der benachbarten Wehren aus Lößnitz, Affalter, Grüna und Alberoda auch Gäste der befreundeten Feuerwehren aus Rotava (tschech. Republik) und Wasserthaleben (Thüringen) anwesend.

Einhergehend zur Maifeier stellen die Kameraden der Ortswehr jährlich den Maibaum gegenüber dem heutigen Gerätehaus auf.

Die Tragkonstruktion des Baumes (Fundament und Stahlträger) wird hierbei von Relikten des alten Schlauchturmes an dieser Stelle gebildet.

Einen weiteren jährlichen Höhepunkt stellt das traditionelle Feuerwehr-Sauschlachten am ersten Adventswochenende dar, welches mit der Jahresabschlussveranstaltung in der „Äppelkammer“ endet.

   

Aufnahme aus dem Jahr 2012 anlässlich der Wahl der Funktionsträger der Freiwilligen Feuerwehr im Gerätehaus Lößnitz Stadt

   

Aufnahme aus dem Jahr 2012 anlässlich der Wahl der Funktionsträger der Freiwilligen Feuerwehr im Gerätehaus Lößnitz Stadt

  


 

einige personelle Informationen zur Feuerwehr Dittersdorf:

 

Die Mannschaftsstärke der Ortswehr hielt sich aufgrund wiederholter erfolgreicher Nachwuchsarbeit immer recht stabil zwischen 20 und 30 Kameraden im aktiven Dienst und der Alters- und Ehrenabteilung.

 

Aktuell gliedert sich die Kameradschaft folgendermaßen auf:

 

  • 21 Aktive, davon 2 weiblich
  • 5 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung
  • 3 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, davon 1 weiblich
 

Namentlich bekannte Wehrleiter der Feuerwehr sind:

  • Kamerad Paul Wolf von ??? bis 1930er Jahre
  • Kamerad Max Fankhänel von 1930er Jahre - 1968
  • Kamerad Helmut Ebert 1968 – 1997
  • Kamerad Bernd Keller 1997 – 2012
  • Kamerad Marcel Richter 2012 - Juli 2014
  • Kamerad Sören Kristalla Juli 2014 –
 

Aktuelle Wehrleitung und Funktionsträger sind:

  • Ortswehrleiter: Sören Kristalla
  • stellv. Ortswehrleiter: Kam. Kenny Auerswald
  • Feuerwehrausschuss: Kay Müller und Kam. Frank Voigt
  • Gerätewart: Kay Müller
  • Marcel Richter aus der Ortswehr ist als Stadtwehrleiter der FFw Lößnitz tätig.
 

  

Aktuelle Aufnahme der Angehörigen der Ortsfeuerwehr Dittersdorf

Quellenhinweis:

Die Angaben des Abschnittes „Aus den Anfängen“ entstammen im Wesentlichen den Recherchen des Kam. Helmut Ebert (ꝉ 2018), welche er anlässlich der Einweihung des heutigen Gerätehauses am 08.02.2003 notiert hatte

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