„ASÜ“ in Zeiten der Pandemie
Jeder Atemschutzgeräteträger (ASGT) muss laut Feuerwehrdienstvorschrift 7 (FwDV) unter anderem einmal jährlich zur Belastungsübung in eine Atemschutzübungsanlage (ASÜ).
Ein Abweichen von dieser Vorgabe ist nur in besonderen Ausnahmefällen zulässig.
Durch die Covid-19-Infektionslage wurde bereits im Frühjahr 2020 und auch zum Jahreswechsel das gesamte öffentliche Leben heruntergefahren, wodurch auch in den Feuerwehren Dienste, wenn überhaupt, nur stark eingeschränkt, stattfinden durften. Weiterhin davon betroffen sind die Atemschutzübungsanlagen (ASÜ).
Da auch hier nur begrenzte Kapazitäten vorliegen und mit weiteren Verzögerungen zu rechnen ist, bzw. diese in Ausnahmefällen im laufenden Jahr auch gar nicht durchgeführt werden können, musste eine andere Lösung gefunden werden, um die ständige Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten.
So wurde festgelegt, dass die Belastungsübung möglichst im/ am Feuerwehrgerätehaus stattfinden soll, selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften.
Die Ersatzbelastungsübung dient dazu, die körperliche Leistungsfähigkeit zu überprüfen und ist deshalb mit einer definierten Belastung (Arbeitsleistung) durchzuführen.
Wie die Übung ausgeführt werden soll, wurde ebenfalls vorgeschrieben. So kann sichergestellt werden, dass alle Kameraden die gleiche Übung absolvieren, wie es auch auf der ASÜ der Fall gewesen wäre. Normalerweise müssen unter Atemschutz mit einem begrenzten Atemluftvorrat von 1800 Litern während der ASÜ 250m Laufstrecke, 20m auf der sogenannten Endlosleiter steigen und 75m durch die Orientierungsstrecke absolviert werden. Ziel ist es einen gewissen Kilojoule Verbrauch zu erreichen und natürlich mit dem Atemluftvorrat auszukommen.
Es wurde am 07. Mai 2021 erstmals die Ersatzbelastungsübung am Standort Löschzug I durchgeführt.
Unsere Drehleiter wurde über das Dach des Gerätehauses gefahren und die Kameraden konnten so die geforderten 10 Höhenmeter steigen. Eine 20m Laufstrecke mit gefüllten Schlauchtragekörben (20kg) durchs Gerätehaus, 200m Gehstrecke ums Gerätehaus und eine 10m Kriechstrecke durch die Fahrzeughalle musste absolviert werden.
Die Ersatzübung sollte nicht zur Überlastung führen. Auch wurden alle Geräteträger medizinisch überwacht, da es hier wie auf der ASÜ ständig zu gesundheitlichen Notfällen kommen kann. Die Feuerwehr Lößnitz hat unter ihren Kameraden mehrere beruflich im Rettungsdienst ausgebildete Rettungssanitäter, Notfallsanitäter und Rettungsassistenten, sodass diese die medizinische Absicherung übernehmen konnten.
Alle anwesenden Kameraden haben die heutige Ersatzübung erfolgreich absolviert und sind weiter einsatzbereit.